Ancient Death – Sacred Vessel

Verdiente Aufmerksamkeit in Sachen US Death Metal bekommen dieser Tage Ancient Death aus dem Süden von Boston, mit ihrem – leider recht kurzen – Debut „Sacred Vessel“ (26.08.2022). Die neu aufgetauchte Combo würde ich gerade zwischen den ziemlich progressiven (wie genialen) Blood Incantation und der eher doomigen Nummer namens Spectral Voice einordnen. Zugegeben ein recht gewagter Ansatz, bestehen schließlich die beiden letztgenannten Bands so ziemlich aus denselben Mitwirkenden…

Ältere Ohren wie meine mögen sich vereinzelt auch an düstere Stimmungen biblischer Offenbarung wie zu Zeiten der Silent Enigma (Anathema) erinnern. Mit Bedacht übertrieben eingesetzte Halleffekte vermögen aber nicht zu verbergen, dass es sich durchaus um Musiker mit technischem Anspruch handelt (vgl. auch Bandfoto auf Bandcamp). Mit endzeitlichen Drums und vor allem den dynamisch fauchenden Vocals, welche eine selten druckgeladene Spannung in ihre Stücke bringen, entführen die Neuengländer in eine finstere und magisch-jenseitige Unterwelt des Geistes, in welcher die menschenweltliche Erscheinung des Todes mit all seiner scheinbaren und leidschwangeren Furchtbarkeit wie eine über dem Feuer tanzende Aschflocke zerstäubt angesichts eines viel tieferen Verständnisses seines Anteils am Gefüge göttlichen Bewusstseins, welches über erfahrbare Dimensionen wie Raum und Zeit unendlich hinausgeht. Wat? Nee, ich hab nix geraucht, wieso? Die Mucke läuft halt gerade, da fallen solche Sätze automatisch. Gut, reinhören müsst ihr dann schon selbst…