Saffire – Taming the hurricane

Beitragsdatum:August 2022
Autor/in:Manni
Name der Band:Saffire
Albumtitel:Taming the hurricane
Erscheinungsjahr:2022
Genre:Hard Rock
Link:Bandcamp

Ist euch warm? Bier liegt kalt? Fehlt nur noch das richtige Ohrenfutter für den Sommer? Dann mal aufgemerkt! Saffire (2005 in Göteborg/Schweden gegründet) liefern dafür jetzt den richtigen Stoff mit ihrem vierten Album „Taming The Hurricane“ (VÖ 29.04.2022). Wer am Grill nebenbei ordentliche Mucke genießen und dabei seinen Nachbarn nicht zu sehr ärgern will, macht nix falsch mit einer Hardrockscheibe, welche nicht nur etwas nach Dio und übrigens ganz exzellent klingt (hier auch mal ein Lob an das Mastering), sondern nach meinem Dafürhalten ausnahmslos Sahnestücke bereithält. Und wer sich auf Saffire ganz einlässt und lauter dreht, merkt nicht erst dann, wenn auch der Nachbar verzückt über den Zaun gehüpft kommt, dass die fünf Jungs ganz hervorragende Songs schreiben können. 

Schon der Opener fesselt vom ersten Moment an mit der typischen Hammond-Orgel, ganz in Deep Purple Manier. Besonders die Kracher „Read Between The Lines“ und das epische „Fortune Favors The Bold“  lassen im Garten armreckende Festivallaune aufkommen. Das nachfolgende „Wendigo“ erinnert mich gar an Stratovarius und damit einen für Skandinavien wohl irgendwie typischen, sehr melodieverliebten und dennoch ganz und gar unkitschigen Sound. Das zeigt sich am Ende auch bei dem erhebenden „Flight Of A Thousand Wings“, welcher ein weiteres Mal klanglich wie emotional eskaliert. 

Zusammengefasst erfinden die Skandinavier nichts Neues, sondern machen ihre Sache einfach nur richtig gut. Durch wessen Herz echtes Metallerblut fließt, kann dies unmöglich langweilig finden. Und wo „Taming The Hurricane“ einmal angetestet ist, da erübrigt sich meine dringende Kaufempfehlung – versprochen. Neben der musikalischen Geschichtenerzählung sind auch die Lyrics mitunter recht tiefgründig. Ich gerate hingegen eventuell auf dünnes Eis, wenn ich – wie es zweifelsohne bei manch anderer Schwedencombo der Fall ist – auch bei Saffire’s Texten leichtfertig eine christliche Message herausdeute. Immerhin kann ich aber reinen Gewissens dazu anraten, auch die zweite Arschbacke hinzuhalten. Denn eines ist sicher: This album kicks ass!